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14.05. bis 28.08.2009


Der Berliner Maler Hans Jaenisch (1907-1989) wurde in den 1920er Jahren von Herward Walden entdeckt, der ihn 1927 in seiner bekannten Galerie „Der Sturm“ ausstellte. Während des 2. Weltkrieges war Jaenisch als Funker in Nordafrika stationiert. Anschließend geriet er in Kriegsgefangenschaft, wo die Serie der „Notzeitgesichte“ entstand. Darin finden die Gräuel des Krieges in Form imaginärer und konkreter Porträts einen berührenden Niederschlag. Aus ihnen sprechen Not, Elend und Verzweiflung ebenso wie bissige Ironie. Die virtuos ausgeführten Zeichnungen von alten, zerfurchten Gesichtern und ihr Ausdruck stummer Ergebenheit in ein schweres Schicksal erinnern deutlich an

Themenkomplexe im Oeuvre Paula Modersohn-Beckers, die häufig von Not und Armut gezeichnete Menschen darstellte. Mit der Präsentation von Jaenischs eindrucksvollen Zeichnungen beginnt das Kunstkabinett im Haus Paula Becker dort, wo die Malerin im kunstsinnigen Familienkreis ihre Jugendjahre verbrachte, eine Reihe wechselnder Kabinettausstellungen von Kunst und Künstlern des 20. und 21. Jahrhunderts. Die Ausstellung im Kunstkabinett bildet den Auftakt zu einer ständigen Präsentation des Gesamtwerks von Hans Jaenisch in Bremen, das in eine geplante Stiftung eingebracht werden soll.